Der Nahe und Mittlere Osten im Umbruch
Vortrag im Antikriegshaus am 29. Mai
Dr. Margret Johannsen (Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik Hamburg - Zentrum für EUropäische Friedens- und Sicherheitsstudien ZEUS)
Am Freitag, 29. Mai um 19 Uhr kommt die Hamburger Friedensforscherin Dr. Margret Johannsen ein weiteres Mal zu einem Vortrag nach Sievershausen.
Der Nahe und Mittlere Osten bleibt ein Pulverfass. Viele der aktuellen Konflikte finden hier statt: Die Folgen des arabischen Frühlings in Syrien, wo Assad sich entgegen aller Voraussagen immer noch an der Macht hält, die Millionen von Flüchtlingen, die die Aufnahmekapazitäten der Nachbarländer längst übersteigen, der Kampf der Kurden um einen eigenen Staat, das Vordringen des IS-Terrorregimes in Syrien und im Irak mit dem daraus resultierenden zum erneuten Eingreifen der USA, die Atomverhandlungen mit dem Iran, Waffenlieferungen des Westens an das autoritäre Regime in Saudi-Arabien. Und mittendrin die immer wieder aufflammende Gewalt in Israel und Palästina, ein Konflikt, der zentrale Bedeutung für die gesamte Region hat und der nach bald 70 Jahren immer noch einer Lösung harrt.
Halbherzige Friedensverhandlungen, umstrittener israelischer Siedlungsbau in den besetzten Gebieten des Westjordanlandes, die Bemühungen der Palästinensischen Autonomiebehörde um einen eigenen Staat, die erste Erfolge in der westlichen Welt zeigen, die fast schon regelmäßig zu nennenden Gaza-Invasionen als Reaktion auf die Angriffe der HAMAS, ein israelischer Ministerpräsident, der hier als absoluter Hardliner gilt und in der kürzlich erfolgten Wahl eine Mehrheit für seine Politik bekam – und all diese Brandherde verwoben mit Religion. Das Ursprungsland der drei monotheistischen Religionen ist wahrlich kein Hort des Friedens. Vielmehr besteht die Gefahr, dass dieser Konflikt bald wieder in einen heißen Krieg mündet.
Wir haben zu diesem aktuellen Themenkreis mit Margret Johannsen eine ausgewiesenen Nahost-Expertin eingeladen,, die sich aktuell im Rahmen eines ZEUS-Projektes (s.o.) mit den Auswirkungen der Machtverschiebungen im Nahen Osten auf das palästinensische Staatsprojekt befasst. Sie war erstmals 2004 im Antikriegshaus zu Gast. Wir wollen hören und diskutieren, wie sie die Entwicklung bewertet, aber wir wollen auch das Augenmerk richten auf Strömungen, die zu Hoffnung Anlass geben und nach den Potentialen für eine friedliche Konfliktlösung suchen.