Sievershäuser Ermutigung 2010: Begründung der Jury

  • Geschrieben von Elvin Hülser

Johannes von DohnanyiMit María Isabel Gámez hat die Jury unter vielen beeindruckenden Nominierungen zudem bewusst eine junge Journalistin ausgewählt, die unter schwierigsten Verhältnissen diesen Beruf ergriffen und erlernt und dabei ein hohes Maß an journalistischer wie friedensethischer Kompetenz bewiesen hat.

Rede anlässlich der Verleihung der Sievershäuser Ermutigung, 12.12.2010

- Elvin Hülser -
Vorsitzender der Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen
und über Friedensarbeit Sievershausen e.V.

Für mich und für die Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen, die ich hier vertrete, ist dies ein ganz besonderer Tag: Der Tag der Verleihung der 'Sievershäuser Ermutigung', jenes Friedenspreises, der 1988 ins Leben gerufen wurde und seither regelmäßig ausgeschrieben wird. Die Dokumentationsstätte hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Rahmen ihrer Möglichkeiten praktische Beiträge zur Friedensarbeit zu leisten und gleichzeitig ein Forum zu bieten für die Thematisierung friedens- und menschenrechtspolitischer Fragen. Und ebendies ist die Absicht mit der 'Sievershäuser Ermutigung'.

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 Nächster Termin Offener Dorftreff:

 

  30. November 2024, 15 Uhr  

 

 

 
Am Rande eines Atomkrieges – Atomwaffen aus Deutschland abziehen und Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen!
Erklärung der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ zum Krieg in der Ukraine 
Seit Beginn des von der russischen Regierung ausgelösten völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist die Schreckensvision eines Atomkrieges in Europa wieder in die Köpfe der Menschen zurückgekehrt. Dass ein Krieg in Europa wieder möglich ist und geführt wird, hat unsere Vorstellungskräfte gesprengt. Die russische Staatsführung muss diesen Krieg sofort beenden und ihre Truppen vollständig aus der Ukraine abziehen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern dieses Krieges, den unter elenden Bedingungen ausharrenden Eingeschlossenen und den Flüchtenden. Unsere Solidarität gilt auch allen Menschen in Russland, die trotz massiver Repressionen auf die Straßen gehen und gegen den Krieg demonstrieren. Deutschland muss Deserteuren und Kriegsdienstverweigerern von beiden Seiten Asyl anbieten.
Ein direktes militärisches Eingreifen der NATO in diesen Krieg würde die Eskalationsspirale noch weiter erhöhen. In letzter Konsequenz könnte es zu einem Atomkrieg mit verheerenden Folgen für den gesamten Planeten bis hin zur Auslöschung der Menschheit führen. Ein solches Szenario entspringt der vermeintlichen Logik der nuklearen Abschreckungsdoktrin, die sich damit als völlig absurd und irrational erweist, da die Drohung mit und der Einsatz von Atomwaffen nicht berechenbar sind.
Die Atomwaffen in Büchel – ebenso wie die amerikanischen Militärbasen in Deutschland wie Ramstein und EUCOM – stehen auf der Zielliste der russischen Atomstrategie ganz oben. Ebenso die Stationierungsorte von US-Atombomben im Rahmen der „nuklearen Teilhabe“ in den Niederlanden, in Belgien und Italien. So erweist sich die „nukleare Teilhabe“ als nukleare Geiselhaft der europäischen Bevölkerung.

Die Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ verfolgt seit Jahren das Ziel, dass Deutschland die in Widerspruch zum Nichtverbreitungsvertrag stationierten US-Atombomben aus Büchel abzieht, die nukleare Teilhabe in der NATO beendet und weiterer nuklearer Aufrüstung entgegentritt. Die Bundesregierung muss den Atomwaffenverbotsvertrag der UNO unterzeichnen, der im Januar 2021 völkerrechtlich wirksam in Kraft getreten ist.
Wir sehen uns durch die aktuelle Entwicklung des Krieges in der Ukraine darin bestätigt, dass Atomwaffen niemals zu einer Deeskalation einer kriegerischen Situation beitragen können. Im Gegenteil, sie haben das Potential, einen vollständigen Vernichtungskrieg in Gang zu setzen. Auch Fehleinschätzungen und Fehlwahrnehmungen in Krisensituationen und Überreaktionen können aktuell einen Atomkrieg auslösen. Deshalb erneuern wir unsere Forderung nach sofortigem Abzug der Atombomben aus Deutschland und dem Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag. Nur eine Welt ohne Atomwaffen wird eine sicherere Welt.
 
Wir rufen alle politisch Verantwortlichen dazu auf, sich für einen sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen einzusetzen. Die Kriegsbeteiligten müssen von ihren Maximalforderungen zurücktreten, damit eine friedliche Lösung gefunden werden kann. Weitere Waffen in das Kriegsgebiet zu senden, hat einen gegenteiligen Effekt. Dieser Krieg ist von der russischen Staatsführung begonnen worden, nicht von der russischen Gesellschaft. Es gilt, alle Kontakte zur zivilen Gesellschaft Russlands aufrechtzuerhalten bzw. zu intensivieren. Städtepartnerschaften sollten weitergeführt werden. Viele „Bürgermeister*innen für den Frieden“ (Mayors for Peace) nehmen eine bedeutende Rolle wahr, indem sie zu Frieden aufrufen und an den Rathäusern die Friedensflaggen hissen.
Wir halten es für unverantwortlich, diesen Krieg zu massiven Aufrüstungsmaßnahmen für die Bundeswehr zu missbrauchen. Das von Kanzler Scholz angekündigte 100-Milliardenpaket für eine Aufrüstung der Bundeswehr und eine Erhöhung des jährlichen Verteidigungshaushalts auf „mehr als 2%“ des BIP (dies wären jährlich mehr als 70 Milliarden Euro) lehnen wir ab. Wie nebenbei von Scholz angekündigt, soll das „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Euro auch dazu dienen, die geplanten neuen Atombomber für Büchel – vermutlich die F-35 aus den USA – und das neue mit Frankreich entwickelte nuklearwaffenfähige Kampfflugzeugsystem „Future Combat Air System“ (FCAS) zu finanzieren. Somit soll neue atomare Aufrüstung angesichts dieses Krieges vorgenommen werden, statt auf Abrüstung und vertragliche Friedensordnungen hinzuorientieren. Dass das neue Milliardenpaket als „Sondervermögen“ auch noch ins Grundgesetz geschrieben werden soll, spricht den Intentionen des als Friedensverfassung gedachten Grundgesetzes Hohn.
Wir werden alles dafür tun, dass die notwendige 2/3-Parlamentsmehrheit dafür nicht zustande kommt. In der SPD wird bereits Widerspruch hörbar. Wir rufen schon heute alle Mitglieder des Bundestages dazu auf, sich nicht reflexartig dem neuen Aufrüstungswahn zu ergeben, sondern sich für Abrüstung, Frieden und eine nach diesem Krieg neu aufzubauende europäische Friedensordnung gemeinsamer Sicherheit einzusetzen.
 

 

OBEN

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Sehr geehrte Damen und Herren,

zur Adventszeit möchten wir Sie noch einmal freundlich an unseren Friedenswettbewerb erinnern, den wir, die Katholische Friedensstiftung Hamburg, unter der Schirmherrschaft von Bundespräsidenten a.D. Christian Wulff anlässlich des Jubiläums „375 Jahre Westfälischer Friede“, ausrichten.

Dieser fächerübergreifende Friedenswettbewerb ist für „jedermann“ konzipiert. Alle Altersstufen, Teilnehmer/innen (außer)schulischer Jugend- oder Projektarbeit, Einzel-, Gruppen- oder Workshopbeiträge sind außerordentlich willkommen.

Die Präsentationsform ist frei wählbar: es können beispielsweise Kurzgeschichten, Gedichte, eine Zeitung und Essays verfasst, etwas Szenisches wie Kurzfilme, kurze Theaterstücke, ein Comic, ein Song oder Podcast produziert oder aber ein Stadtrundgang oder eine Ausstellung rund um das Thema „Frieden und Aussöhnung“ erstellt werden.

Die Wettbewerbsbeiträge können bis zum 28. Februar 2023 digital eingereicht werden.

Ziel des Wettbewerbs ist es, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer überlegen, was der Westfälische Friede oder Frieden im Allgemeinen für sie persönlich bei zwischenmenschlichen Konflikten, in Europa oder in anderen Weltregionen für eine Bedeutung hat. Im Zuge dieses Friedenwettbewerbs sollen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen reflektieren, wie jede/jeder für sich und wie Zivilgesellschaft, Politik, Glaubensgemeinschaften, Wissenschaft, Kunst oder Wirtschaft bei Konfliktlösungen zu einer friedlicheren und toleranten Gesellschaft beitragen können.   

Da es uns ein besonderes Anliegen ist, ein möglichst breitgefächertes Teilnehmerfeld anzusprechen, um so die Vielfalt der Friedenserfahrungen bzw. -erwartungen aufzuzeigen, wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie den Friedenswettbewerb mit in Ihre Kommunikation aufnehmen und die Information an interessierte "Junge und Alte", Kollegen und Kolleginnen, Bildungseinrichtungen u.ä. weitergeben würden.

Alle Informationen zum Friedenswettbewerb finden Sie unter www.friedenswettbewerb.org sowie auf https://www.instagram.com/friedenswettbewerb/

Haben Sie herzlichen Dank für Ihre uns wichtige Unterstützung.   

Für das Friedenswettbewerbsteam grüßt Sie,  

Nicole Pörschmann

Antikriegshaus plant Dokumentation

Bericht von Katja Eggers im Anzeiger für Lehrte und Sehnde am 18. Mai 2021

Mit dem geplanten Dokumentationsprojekt über die Opfer der NS-Herrschaft in Lehrte geht es nun voran. Das Antikriegshaus Sievershausen hat angeboten, die Trägerschaft und damit die Gesamtkoordination zu übernehmen. Geschäftsführer Elvin Hülser hat in der jüngsten Sitzung des Lehrter Kulturausschusses die Pläne vorgestellt.

 

Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers