Antikriegshaus
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Sonntag, 10. November, 16 Uhr 

"Stimmen des Holocaust" von/mit Louis Pawellek

Louis Pawellek, geboren am 02.05.1998 in Peine, ist gelernter Erzieher. Seit der Jugendzeit interessiert an der Thematik „Holocaust“. Zufällige Begebenheiten und wichtige Wegbereiter ebneten den Weg, sich immer intensiver mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte zu beschäftigen. Heutzutage ist Pawellek mit 25 Holocaust-Überlebenden befreundet.
Im Jahr 2014 traf er für ein Schulprojekt eine Zeitzeugin, die den Holocaust überlebt hat und entwickelte er den Wunsch, weitere überlebende Opfer der Nazi-Schreckensherrschaft persönlich kennenzulernen, ihre Geschichte aufzuschreiben und die Treffen via Videokamera aufzunehmen. 

 

Viele Zufälle, Wegbegleiter und Begebenheiten ließen später ein Buch mit dem Titel: „Die letzten Stimmen des Holocaust - 12 Überlebende erinnern sich“ mit den am Ende zwölf mitwirkenden Zeitzeugen entstehen. Jede Person hat in diesem Buch ein eigenes Kapitel und am Kapitelende über einen QR-Code einen dazugehörigen Dokumentarfilm (60-90min). Am 28.11.2024 erscheint zudem das neue Buch „Es gab mehr als nur Auschwitz - Gedenkorte die niemals in Vergessenheit geraten dürfen“. Der befreundete Holocaust-Überlebende Thomas Gabelin hat das Vorwort dazu geschrieben.

Diese Holocaust-Überlebenden traf Pawellek auf weiten Reisen durch das ganze deutschsprachige Europa. Die Schicksale der Frauen und Männer sind ergreifend und mahnend. Sie sollen dazu dienen, niemals zu vergessen, was unschuldigen Kindern und Erwachsenen u.a. in den Konzentrationslagern und Ghettos angetan wurde.
Ein kleiner Auszug aus den Büchern: Sonja musste in Auschwitz kleine Kinder in eine brennende Teergrube werfen und stand zweimal in der Schlange der Gaskammer. Albrecht sah Kannibalismus unter Häftlingen (Häftlinge bissen in die Leichen, die auf einem Leichenwagen lagen) und vor seinen Augen wurden Menschen erhängt. Christa überlebte mit Ihrer Schwester als Kind die Giftspritzen und Experimente des SS-Arztes Dr. Mengele in seiner Auschwitzer Kinderbaracke. Sonja berichtet von Häftlingen, die an den Elektrozaun rannten und Feuer aus den Mündern loderte. Eva stand oft in den Appellen und sah die Menschen tot und abgemagert
umfallen. Durch die Eiseskälte in Auschwitz erfroren die Finger. Sie überlebte nur, weil sie bei der Selektion sagte, dass sie statt 12 nun 16 Jahre alt sei. Edith warf mit dem Vater zehn in den Viehwaggon geschmuggelte Postkarten aus dem Fenster durch den Stacheldraht auf die Gleise, die alle bei der zurückgebliebenen Mutter ankamen, ein Wunder! Eine SS-Aufseherin nahm sich
Ruth in Auschwitz an Ihre Seite und nahm sie mit auf Spaziergänge durch das Lager und sie durfte sich von den ermordeten Kindern immer Kleidungsstücke aus dem Kanadalager aussuchen. Ruth erinnert sich daran, wie in der Holzbaracke zwischen den Pritschen eine Kapo mit einer Peitsche auf und ab marschierte und rief: „Ihr werdet hier alle ermordet, keiner wird überleben“. Agnes sag in Bergen-Belsen, wie die Ratten die toten Kinder anknabberten und in Auschwitz, wie die verkohlten Leichen im Elektrozaun hingen.
Für die Veranstaltung stellt Louis Pawellek nicht nur in einem Multivisionsvortrag seine Bücher über das „Leben“ und „Überleben“ u.a. in dem Konzentrationslager Auschwitz und dem Ghetto Theresienstadt vor (Abläufe, Aufbau, System), sondern bringt auch originale Exponate in einer Ausstellung mit, wie Häftlingsbriefe aus dem KZ Auschwitz, Postkarten oder Ghettogeld aus Theresienstadt, SS-Arbeitsbuch oder einen Judenstern. Zudem werden auch eine Vielzahl von mahnenden und bewegenden Filmausschnitten der 25 befreundeten Überlebenden des Holocaust gezeigt. Eine Art „moderner Rundgang“ mit Belegen der Holocaust-Überlebenden erwartet die Zuhörenden. Das Programm hat eine Dauer von 120. Minuten und schließt mit einer Diskussionsrunde ab, in der die Zuhörenden dem Autor mit Fragen entgegentreten können.

 

 

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