Nes Ammim macht Hoffnung

Rainer Stuhlmann und sein Vortrag „Wir weigern uns, Feinde zu sein“ im Antikriegshaus

Der Pastor im Ruhestand und ehemalige Studienleiter des christlichen nordisraelischen Projektdorfes Nes Ammim war zu Gast im Nagelkreuzzentrum Sievershausen, um anlässlich des 40. Jahrestages des Attentates auf Freiwillige von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Nablus am 26. April 1978 über die Arbeit in Nes Ammim zu berichten. Konzipiert als Lernort für Christen im jüdischen Staat hat sich Nes Ammim zu einem Begegnungsort für jüdische und palästinensische Israelis entwickelt, an dem Versöhnungsbereitschaft und Verständigung eine Alternative zu Feindschaft und Ausgrenzung bieten. Während jüdische Familien ihre Kinder niemals in eine palästinensische Einrichtung schicken würden, arabische Familien ihre Kinder entsprechend keinem jüdischen Ort anvertrauen würden, bietet Nes Ammim einen gut beleumundeten ‚neutralen‘ Ort, an dem nicht nur junge Menschen Zeit miteinander verbringen und sich austauschen können.

Aber Rainer Stuhlmann, beließ es nicht bei der Schilderung der Aktivitäten in Nes Ammim, sondern lieferte einen neunzigminütigen Überblick über die alltäglichen politisch bedingten Probleme im Heiligen Land wie auch über die Hoffnung erweckenden Initiativen für den Frieden, seinen es die einmal mehr für den Friedensnobelpreis vorgeschlagenen ;Combattants for peace, ehemalige palästinensische und israelische Kämpfer, die den Weg beider Seiten zueinander an die Stelle der bewaffneten Konfrontation setzen und sich dabei den Anfeindungen der rechtradikalen jüdischen Parteien ausgesetzt sehen.  oder ‘, Die beeindruckendste Initiative dieser Art im heutigen Israel, die ‚Eltern für den Frieden, wo sich verwaiste Eltern und Familienangehörige beider Seiten zusammengetan haben, nehmen den Verlust ihrer Töchter und Söhne als Anlass für eine in die Zukunft gerichtete Abkehr von der gewalttätigen Auseinandersetzung.

Berührend auch die Haltung der Familie Nasser, alteingesessen auf einem Ölberg nahe Jerusalem, der mittlerweile von jüdischen Siedlungen eingekesselt ist. An dieser Stelle ist die Familie von den Behörden als ‚feindlich‘ eingestuft und darf keinerlei Bauten auf seinem Hof errichten. Gleichwohl erkennt Israel als Rechtsstaat seinen Besitztitel für das Land an, und die Familie lebt in Höhlen und errichtet das bekannt gewordene ‚Zelt der Nationen‘ auf ihrem Hügel, und sagt stolz: „Wir weigern uns, Feinde zu sein!“

Beeindruckt von den Ausführungen Rainer Stuhlmanns lud der Vorstand des Antikriegshauses spontan zu einer kleinen Spendensammlung unter den etwa 30 Zuhörenden ein und wird die Versöhnungsarbeit in Nes Ammim weiter aufmerksam verfolgen.

Wer mehr erfahren möchte, dem sei das Buch von Rainer Stuhlmann "Zwischen den Stühlen" (Neukirchener Kalenderverlag 2015, ISBN 978-3-7615-6179-9) unbedingt empfohlen.

Fortbildung für Interessierte an der Friedensarbeit in der Landeskirche Hannovers 

In der 2. Jahreshälfte 2018 (und im Januar 2019) werden an vier Orten Fortbildungen für die Friedensarbeit durchgeführt. Das Programm kann unter

„Frieden verORTEn" heruntergeladen werden.

Der Titel ist Programm. Es geht um sehr konkrete Friedensarbeit; die eigene Befähigung, Bildung und das Kennenlernen verschiedener Friedensorte und Ansätze in der Friedensarbeit.

Auf Grund weiterer Förderungen können wir die Fortbildung nach individueller Absprache nun fast kostenlos anbieten.

 

Ansprache von Gisela Fähndrich beim Ostermarsch in Hannover am 31. März 2018

„Der Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Ich bin deshalb entschlossen, keine Art von Krieg weder direkt noch indirekt zu unterstützen und an der Beseitigung aller Kriegsursachen mitzuarbeiten.“

Das ist die Selbstverpflichtung der Mitglieder von War Resistance international/Internationale der Kriegsdienstgegner. Vor 60 Jahren gaben sie in Großbritannien und Deutschland den Anstoß für die Ostermärsche. Aktuell war es der Kampf gegen die damals massiv einsetzenden Atombewaffnung. Deshalb auch das Friedenszeichen: Nuclear Disarmement.

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Freiwilliger im Antikriegshaus vermittelt Bild vom Leben unter der Apartheid 

Ayanda Mbete (rechts) aus Kapstadt in Südafrika absolviert im Antikriegshaus Sievershausen seit September vergangenen Jahres seinen Freiwilligendienst im ‚weltwärts‘-Programm des Internationalen Christlichen Jugendaustauschs. In diesem Rahmen In diesem Rahmen hat er unter der Leitung der Präsidentin des Antikriegshauses Gisela Fähndich (2.v.r.), zusammen mit Rieke Könecke und Nele Käferlein (1. u. 2. v.l.), Schülerinnen des Lehrter Gymnasiums, während eines einwöchigen Praktikums eine Ausstellung zum Thema Apartheid in Südafrika erarbeitet und das Ergebnis am vergangenen Freitag vorgestellt, nicht zufällig zeitnah zum Gedenken an die Ermordung von Martin Luther King am 4. April 1968 in Memphis. 

Weiterlesen: Geschichte im Antikriegshaus

Den neuen Newsletter des Antikriegshauses für April 2018 findet ihr

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