Paul-Spiegel-Preis für Wilfried Manneke

Wir freuen uns sehr, dass Wilfried Manneke, Pastor in Unterlüß und Vorsitzender der Initiative Kirche für Demokratie - Gegen Rechtsextremismus (IKDR) mit dem Paul - Spiegel - Preis geehrt wird.

Dazu die PRESSEERKLÄRUNG DES ZENTRALRATES DER JUDEN IN DEUTSCHLAND:

Niedersächsischer Pastor erhält Paul-Spiegel-Preis 2018

Der niedersächsische Pastor Wilfried Manneke erhält in diesem Jahr den Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die Preisverleihung findet voraussichtlich im Juni 2018 in Hannover statt.

Pastor Manneke engagiert sich seit 1995 gegen Rechtsextremismus. Damals schloss er sich dem „Arbeitskreis gegen Hetendorf 13“ an, der sich gegen ein Neonazi-Schulungszentrum richtete. 2009 gehörte der evangelische Pfarrer zu den Gründern des „Netzwerks Südheide gegen Rechtsextremismus“. Mit rund zehn weiteren aktiven Mitgliedern sowie 500 Unterstützern kämpft das Netzwerk seitdem gegen Rechtsextremisten in Niedersachsen.

Darüber hinaus zählte Pastor Manneke 2010 auch zu den Gründern der Initiative „Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“ der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, die ebenfalls seit Jahren mit intensiver Aufklärung und vielen Aktionen gegen Rechtsextremismus kämpft. Seit kurzem ist Pastor Manneke Vorsitzender des Sprecherrats der Initiative.

„Pastor Manneke beweist mit seinem außergewöhnlichen Engagement Mut und Beharrlichkeit“,  erklärte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster. „Obwohl er persönliche Anfeindungen ertragen muss und bereits Anschläge auf ihn und seinen Wohnort verübt wurden, lässt sich Pastor Manneke nicht einschüchtern. Er und seine Mitstreiter zeigen ebenso wie die evangelische Landeskirche Hannovers einen herausragenden Einsatz zum Schutz von Minderheiten und für unsere Demokratie. Mit seiner Zivilcourage ist Pastor Manneke für uns alle ein Vorbild.“

Der Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage wird seit 2009 vom Zentralrat der Juden in Deutschland in Erinnerung an seinen früheren Präsidenten Paul Spiegel sel. A. und dessen unermüdliches Engagement gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sowie für eine starke Bürgergesellschaft vergeben. 2016 erhielt der Verein „Gesicht Zeigen!“ den Preis. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Ein Symbol wird 60

Wäre das ‚Peace-Zeichen‘, wie unsere ehemalige Landesbischöfin, Pastorin der Hannoverschen Landeskirche, könnte es in den vorzeitigen Ruhestand gehen. Aber ‚Rente mit 60‘ ist nicht nur für verdienstvolle Logos keine Option, schon gar nicht abschlagsfrei. Und die Entwicklung in allzu vielen Ecken der Welt, aber auch gar nicht mehr so weit von uns entfernt, deutet nicht darauf hin, dass sich die Kampagne gegen Nuklearwaffen samt ihrem Symbol in nächster Zeit zur Ruhe begeben könnte.

Skizze von Gerald Holtom (Commonweal Collection, University of Bradford). Die Buchstaben N (für nuclear) und D (für disarmament) aus dem internationalen Flaggenalphabet vereint in Symbol der Ostermarschkampagne. Ursprünglich hatte Gerald Holtom ein Kirchenkreuz in den die Erde zeigenden Kreis stellen, mehrere Bischöfe rieten ihm davon ab.

Das Symbol, das der britische Künstler Gerald Holtom (1914-1985) vor genau 60 Jahren am 21. Februar 1958 in die Welt setzte, sollte der Kampagne gegen die nukleare Aufrüstung ein Logo (so nannte mensch es damals noch nicht …) geben, unter dem sie sich zum allerersten Ostermarsch am Karfreitag desselben Jahres versammeln konnte. In Südostasien waren sich die westliche und die östliche Führungsmacht bereits gefährlich nah gekommen, Europa in beider Einflusssphären aufgeteilt -  nur 13 Jahre nach dem mörderischen Weltkrieg fürchteten die Menschen in beispielsweise in England die Angst vor einem erneuten internationalen Konflikt und den schrecklichen Waffen, mit denen er ausgetragen werden könnte.

Der Ostermarsch 1958 vereinte mehr als 10.000 Menschen, die von London aus zum 80 km entfernten britischen Kernwaffenforschungszentrum Aldermaston zogen, um für nukleare Abrüstung -  Nuclear Disarmament -  zu demonstrieren. Auch über dem Friedensort Sievershausen ist das Zeichen zu sehen und ruft zur Beteiligung am diesjährigen Ostermarsch auf, z. B. am Ostersonnabend in Hannover (Auftakt mit Lutz Krügener in der Ägidienkirche)

Frieden lernen und erleben am historischen Ort der Schlacht von Sievershausen

Das neue und erweiterte Angebot

Die neuen Module für das Programm Frieden lernen und erleben gültig ab Januar 2018

Die Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen e.V. als gemeinnütziger Trägerverein des Antikriegshauses und der Antikriegswerkstatt verfolgt das Ziel, zu Friedensarbeit anzuregen, Friedensarbeit durchzuführen und ein friedvolles Zusammenleben zu fördern. Wir sind über die in dieser Broschüre vorgestellte friedenspädagogische Arbeit hinaus in einem weiten Themenspektrum aktiv.

Renke Brahms: Deutschland darf zu türkischem Militäreinsatz nicht schweigen

  Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat die Bundesregierung aufgefordert, deutlich gegen den völkerrechtswidrigen Einmarsch der Türkei in kurdisches Gebiet in Syrien Position zu beziehen und dies auch im Nordatlantikrat der NATO zum Ausdruck zu bringen. „Je länger die Bundesregierung hier schweigt zu dem militärischen Vorgehen ihres NATO-Bündnispartners Türkei, um so mehr entsteht der Eindruck einer deutschen Billigung dieses Militäreinsatzes“, so Renke Brahms auf der Konferenz für Friedensarbeit im Raum der EKD, die sich in der Evangelischen Akademie in Loccum zu ihrer Jahrestagung trifft. Mehr...

Großes Interesse an Kinderschicksalen in Bergen Belsen

 Mehr als 70 Besucher waren am letzten Sonntag in das Antikriegshaus nach Sievershausen gekommen, um sich anlässlich des Shoa-Tages von Diana Gring, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin der Gedenkstätte Bergen Belsen, in einem sehr kenntnisreichen Vortrag über die Schicksale von Menschen informieren zu lassen,  die als Kinder das Konzentrationslager in der Heide erlebt haben. Diana Gring berichtete in ihrem Vortrag von den mehr als hundert lebensgeschichtlichen Interviews, die Menschen geführt hat, die diese Zeit, ob des Gesehenen und Erlebten mehr oder weniger stark traumatisiert, überlebt haben. Neben den bloßen Fakten kam so auch viel Anrührendes aus diesen Begegnungen zur Sprache. Deutlich wurde aber auch, dass die zunehmende Gesellschaftsfähigkeit rechten Gedankengutes und der triumphale Einzug der AFD in deutsche Parlamente bei KZ-Überlebenden und ihren Nachkommen in aller Welt blankes Entsetzen auslöst.

Zeitgleich mit dem Gedenken an die Befreiung des Lagers durch die britische Armee am 15. April wird an diesem Tag im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte eine von Diana Gring erarbeitete Ausstellung zum Thema Kinderhäftlinge eröffnet.Sie soll hier für etwa ein halbes Jahr gezeigt und von einem abwechslungsreichen Programm begleitet werden, zu dem auch Begegnungen mit Überlebenden gehören werden, die als Kinder im KZ Bergen-Belsen inhaftiert gewesen sind. Anschließend wird die Ausstellung als Wanderausstellung verfügbar sein.

 

Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers