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Schiffspost von UNITED4RESCUE
Die Gewalt im Mittelmeer hält an: Wieder haben libysche Milizen, die oft als „Küstenwache“ auftreten, auf Schutzsuchende und Helfer:innen geschossen! Nach dem schweren Beschuss der Ocean Viking Ende August wurde Anfang September auf die Sea-Watch 5 ein Schuss abgegeben – kurz nach einer Rettung. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Erschreckender war ein Angriff am 12. Oktober: Libysche Milizen der Gruppe Tariq Ben Zeyad beschossen ein Holzboot mit rund 140 Flüchtenden, bedrängten und rammten es. Ein 15-jähriger Junge erlitt einen Kopfschuss. Er überlebte schwerstverletzt und liegt im Koma, zwei weitere Menschen wurden ebenfalls von den Kugeln getroffen. Trotz eindringlicher Notrufe reagierten die staatlichen Rettungsstellen in Malta und Italien nicht. Ohne Hilfe ließ man die Verletzten in Richtung Italien weiterfahren. Erst nach 24 Stunden rettete Italien die Menschen und brachte sie nach Pozzallo (Italien). Alarmphone und Sea-Watch veröffentlichten im Nachgang erschütternde Videoaufnahmen des Angriffs. 60 solcher Angriffe sind in den letzten neun Jahren dokumentiert worden – 54 von ihnen verübt durch die „libysche Küstenwache". Menschen werden bedroht, geschlagen, dem Ertrinken überlassen oder abgefangen und zurück nach Libyen verschleppt. Dort werden die Menschen unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten, gefoltert und zur Zwangsarbeit genötigt. Die europäische Staatengemeinschaft unterstützt diese unmenschliche Praxis seit langem, stellt Ausrüstung und finanzielle Mittel zur Verfügung. Schon jetzt ist auch Deutschland mitverantwortlich für die Menschenrechtsverbrechen auf dem Mittelmeer. Durch eine anstehende Mandatsänderung der EU-Militärmission IRINI wären künftig sogar Waffenlieferung an die „libysche Küstenwache” und Ausbildungshilfen möglich. Die Attacken der letzten Wochen machen klar: Für solche Milizen darf es keinerlei europäische Unterstützung geben! Angesichts der eskalierenden Angriffe ist uns auch bewusst: Seenotrettung wird immer riskanter. Doch wir werden weiterhin gebraucht. Und deshalb finden wir uns nicht ab mit der Ungerechtigkeit und Gewalt. Seit der Gründung von United4Rescue 2019 haben unsere Bündnisschiffe mehr als 12.000 Menschen gerettet. Die ungebrochene Unterstützung unseres großen Bündnisses ermöglicht weiterhin zahlreiche Rettungseinsätze und macht deutlich: Jedes Menschenleben zählt. So aussichtslos die Lage auch scheinen mag: Wir sind da und unterstützen dort, wo unsere Hilfe gebraucht wird. Danke, dass Du an unserer Seite bist! Dein Team von United4Rescue
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United4Rescue unterm Weihnachtsbaum: Jetzt Merch bestellen Seit einem Jahr haben wir eine eigene United4Rescue-Kollektion in Kooperation mit dna merch, die sozial gerecht und ökologisch nachhaltig produziert wird. Von dezenten Stick-Schiffchen, auffälligen Logo-Prints, bis zu unserem Slogan „Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“ ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wer Pullover, Shirt oder Beutel zu Weihnachten verschenken möchte, sollte bis Mitte November bestellen, damit das Geschenk pünktlich ankommt. Die gesamte Kollektion sowie Gutscheine findest du in unserem Shop.
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Solidarisches Weihnachtsgeschenk gesucht? Werde in unserem United4Rescue-Shop fündig.
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Material zur Jahreslosung 2026 mit Seenotrettungs-Motiv Auch in diesem Jahr bieten wir wieder Klappkarten und Plakate mit der Jahreslosung 2026 an. Das Motiv zur Losung ist während einer Rettung unseres Bündnisschiffes, der Humanity 1, entstanden. Lade hier die Losung 2026 mit Segen herunter. Klappkarten und Plakate kannst du auch in gedruckter Form kostenfrei bei uns bestellen: Losung hier bestellen. So viele Förderungen wie noch nie – unser Jahresbericht 2024 ist da! 2024 haben wir 15 Projekte von 13 Organisationen fördern können! Welche Projekte das waren und was wir sonst noch erreicht haben, erfährst du in unserem frisch erschienen Jahresbericht 2024. Hier den Jahresbericht ansehen.
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Zwei Bündnisschiffe im Einsatz Mitte September bis Ende Oktober waren zwei unserer Bündnisschiffe im Einsatz: Die Humanity 1 und die Sea-Watch 5 retteten in dieser Zeit insgesamt mehr als 260 Menschen. Beide Crews waren besonders belastenden Situationen ausgesetzt. Die Crew der Humanity 1 beispielsweise rettete unter extremen Bedingungen 41 Menschen aus einem seeuntüchtigen Schlauchboot, die seit mehr als vier Tagen auf offener See in Seenot waren. Mehrere Menschen kamen in akuter Lebensgefahr an Bord der Humanity 1, konnten jedoch wegen eines Sturms erst mehrere Stunden später von der italienischen Küstenwache notevakuiert werden. Obwohl die Besatzung der Humanity 1 die Situation professionell stablisierte, kam für zwei Menschen jede Hilfe zu spät: Sie verstarben an Deck unseres Bündnisschiffs. Sieben weitere Menschen gelten als vermisst, da sie laut der Überlebenden während der Zeit auf See über Bord gingen. Diese Todesfälle sind die Folge einer europäischen Abschottungspolitik, die Rettungen behindert und sichere Fluchtwege verweigert.
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Erste Hilfe: Gerettete erhalten an Bord der Humanity 1 medizinische Hilfe. Foto: Leon Salner / SOS Humanity
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Vorbereitungen für den nächsten Einsatz: Die SEA-EYE 5 in der Werft Anfang September fuhr die SEA-EYE 5 ihren bisher größten Einsatz und rettete 144 Menschen aus Seenot. Im Laufe der letzten Wochen wurde unser Rettungskreuzer in der Werft auf den kommenden Einsatz im November vorbereitet: Neben allgemeinen Verbesserungen an Bord und Schweißarbeiten erhielt unser Rettungskreuzer eine brandneue Trinkwasseranlage, die Meerwasser in Trinkwasser verwandelt: weniger Plastikmüll, mehr Unabhängigkeit! Seabird 3 erfolgreich im Einsatz Unser Bündnisflieger, die Seabird 3, ist seit April 2025 bereits 59 Einsätze geflogen. Das entspricht mehr als 426 Stunden Flugzeit! Die Crew unterstützte insgesamt fast 2.000 Rettungen aus der Luft. Im Frühling diesen Jahres haben wir maßgeblich dazu beigetragen, das Aufklärungsflugzeug, das von Sea-Watch und der Humanitarian Pilots Initiative (HPI) betrieben wird, in den Einsatz zu bringen.
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Zahlreiche Festsetzungen im Sommer Im Sommer erschwerte Italiens Regierung die Arbeit ziviler Seenotrettungsorganisationen durch mehrere Festsetzungen. Erstmals waren auch kleinere Schiffe im Fokus der Repressionen, wie die SEA-EYE 5 und das Segelschiff NADIR von RESQSHIP. Insgesamt gab es innerhalb von sechs Wochen vier mehrwöchige Festsetzungen. Die angegebenen Gründe waren konstruiert, beispielsweise der Vorwurf, dass keine Information an die zuständige Seenotleitstelle übermittelt worden sei, obwohl die gesamte Koordination bereits kurz nach der Rettung von staatlichen Leitstellen übernommen worden war. Solche Festsetzungen dienen allein der Behinderung ziviler Rettungseinsätze und werden im Nachgang fast immer als unrechtmäßig verurteilt. Das italienische Verfassungsgericht urteilte Anfang Juli, dass internationales Seerecht nicht durch derartige Sanktionen und diskriminierende Vorschriften außer Kraft gesetzt werden darf.
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Die SEA-EYE 5 – erstmals festgesetzt. Foto: Avin Dreischke / Sea-Eye
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Verbrechen gegen die Menschlichkeit an der EU-Mittelmeerroute – 122 europäische Amtsträger:innen verdächtigt Seit 2014 sind über 33.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken und mehr als 150.000 Überlebende gewaltsam nach Libyen zurückgebracht worden. Wer wird dafür zur Verantwortung gezogen? Bislang niemand. Nun reichte ein Bündnis aus Jurist:innen nach sechs Jahren Arbeit einen 700-seitigen Bericht beim Internationalen Strafgerichtshof ein, in dem 122 Amtsträger:innen der Beteiligung an Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf der zentralen Mittelmeerroute beschuldigt werden. Wer dort genannt wird, ist auf der Online-Plattform crimesagainsthumanity.eu nachzulesen.
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Dokumentationsfilm „KEIN LAND FÜR NIEMAND” bundesweit im Kino Der Film „KEIN LAND FÜR NIEMAND – Abschottung eines Einwanderungslandes”, den United4Rescue mitfinanziert hat, ist seit Anfang Oktober bundesweit im Kino zu sehen. Schau den Film in deinem lokalen Kino an und nimm deine Freund:innen mit, damit möglichst viele Menschen den Film sehen. Seit dem Sommer haben bereits mehr als 60 United4Rescue-Bündnispartner nicht-kommerzielle Filmvorführungen organisiert. Möchtest du selbst eine Filmveranstaltung organisieren? Dann schau auf unserer Filmseite vorbei und frage den Link an. #gemeinsamsingen für die Seenotrettung Ende August sangen hunderte Menschen zusammen und sammelten Spenden für United4Rescue. Bei der Singalong-Party im Gleispark Oldenburg, die von der Innovationspastorin Nele Schomakers und der Popkantorin Sarina Lal organisiert wurde, sangen über 200 Sänger:innen des Popkonzept-Projektchors gemeinsam mit dem Publikum bekannte Hits. Bei der Aktion kamen nicht nur 2.000 Euro zusammen, sie gab auch Mut und zeigte: Wenn viele Stimmen sich vereinen, entsteht Großes.
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Hunderte Menschen setzten sich gemeinsam für zivile Seenotrettung ein. Foto: Rob Smolinski
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Menschenleben sind unbezahlbar – Seenotrettung nicht. Wir freuen uns über Spenden auf unser Spendenkonto: United4Rescue - Gemeinsam Retten e.V. IBAN: DE93 1006 1006 1111 1111 93 BIC: GENODED1KDB Bank für Kirche und Diakonie eG - KD-Bank Online spenden oder Fördermitglied werden
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